(Lesezeit 3 Minuten) Vatikan/Chile: Zwei Bischöfe aus Klerikerstand entlassen
Papst Franziskus hat zwei chilenische Geistliche aus dem Klerikerstand entlassen. Wie der Vatikan an diesem Samstag mitteilte, handelt es sich um die emeritierten Bischöfe Francisco José Cox Huneeus und Marco Antonio Órdenes Fernández.
Mario Galgano – Vatikanstadt
Cox Huneeus war emeritierter Erzbischof von La Serena und Mitglied des Instituts der Schönstatt-Patres. Órdenes Fernández war emeritierter Bischof von Iquique. In beiden Fällen wurde Artikel 21 Pragraph 2, 2 des Motu proprio „Sacramentorum Sanctitatis Tutela“ als Folge offensichtlicher Misshandlungen von Minderjährigen angewandt, so eine VatikannoteDie Entscheidung des Papstes sei bereits am vergangenen Donnerstag gefallen und lasse keine Berufung zu.
Die vatikanische Glaubenskongregation habe die Betroffenen bereits über die Vorgesetzten in ihren jeweiligen Wohnorten informiert. Francisco José Cox Huneeus wird weiterhin Teil des Instituts der Schönstatt-Patres sein.
Cox, von 1990 bis 1997 Erzbischof im chilenischen La Serena, wurde seit längerem des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen beschuldigt. Im Alter von 63 Jahren trat er von seinem Amt zurück, ohne dass die Kirchenleitung einen Grund angab. Üblicherweise bieten katholische Bischöfe erst mit 75 ihren Amtsverzicht an. Seit 2002 lebte Cox am Stammsitz seiner Ordensgemeinschaft der Schönstatt-Patres in Vallendar bei Koblenz. Der damalige Erzbischof von Santiago, Kardinal Francisco Javier Errazuriz, begründete den Wegzug mit „unangemessenem Verhalten” des Geistlichen.
Anfang August stellte die Schönstattbewegung nach Angaben der Staatsanwaltschaft Koblenz Strafanzeige gegen Cox wegen eines mutmaßlichen Missbrauchsfalls 2004. Die Behörde lehnte die Aufnahme von Ermittlungen ab, da das geschilderte Verhalten des Angezeigten zur Tatzeit 2004 keinen Straftatbestand erfüllt habe.
(vatican news/kna)