Martin Mosebach hat – bei einer weitgehend italienischen Veranstaltung – sein neues Essay zu Rom vorgestellt. In der “Casa di Goethe” an Roms Corso las der gefeierte Büchner-Preisträger über seine Beobachtungen in der ewigen Stadt, über die wieder verwandten Säulenreste und Kapitelle (Spolien), über die Formationen der Stare am Winterhimmel, über Straßen, Kirchen und Paläste. Mosebach kennt sich in Rom aus, hat auch schon über die Stadt geschrieben. Aber viele Zuhörer sagten nach der Lesung, was diese Stadt mit ihren Menschen mache, interessiere Mosebach wohl weniger. Mosebach rede mehr mit alten Steinen als mit den lebenden Menschen, ziehe die Vergangenheit der Gegenwart vor, hieß es. Mit Mosebach wäre Rom nicht ewig – sondern Geschichte.
jöb. 1/26