In der evangelischen Kirche versammeln sich die Gläubigen zum Abendmahl um den Altar beim Kreuz des Herrn, nehmen Christi Leib und Blut zu sich, reichen sich die Hand und gehen mit einem Bibelwort gestärkt wieder auseinander. Daran erinnert Herausgeber Jörg Bremer, wenn er in einem Gespräch mit Stephan v. Kempis bei Radio Vatikan daran erinnert, dass das lutherische Verständnis von der Eucharistie wohl katholischer ist als bei der Stehprozession zur katholischen Eucharistie. Gleichwohl ist das Bemühen um eine generelle Zustimmung der katholischen Kirche zur gemeinsamen Eucharistie in konfessionsübergreifenden Ehen wie versandet. Bremers Aufsatzsammlung ein “Kelch für zwei” will ein neuer Anstoß sein endlich voranzukommen, und dem schließt sich Radio Vatikan durch seinen Beitrag unausgesprochen an.
Die Feier zur Erinnerung an Jesu Passion für uns verdient ernst genommen zu werden. Immerhin sind 40 Prozent der Ehen im deutschsprachigen Raum “gemischtkonfessionell”. Die Mitautorin Cecily schmerzt bis heute, und sie ist längst verheiratet und selber Mutter, dass sie einst mit ihrem katholischen Vater zum Altar gehen konnte, während ihre evangelische Mama zurück und sitzen bleiben musste. Ein unvergesslicher Schmerz; auch unverzeihlich, wenn wir bedenken, dass nicht die Kirche der Gastgeber am Altar ist – sondern Jesus selber.
Angesichts der wohl 300 ermordeten Christen in Sri Lanka an Ostern, die in verschiedenen Kirchen wegen ihres Glaubens beim Gebet in der Kirche umgebracht wurden, bei dieser gemeinsamen “Ökumene der Märtyrer” klingt der Streit von Kirchenoberen um die gemeinsame Eucharistie gemischtkonfessioneller Paare geradezu wie ein Hohn gegenüber jenen, die in aller Ernsthaftigkeit – ob katholisch oder evangelisch – am Abendmal beziehungsweise an der Eucharistie teilnehmen wollen. Denn theologisch gibt es keine Barrieren, wie Autoren in diesem Band “Kelch für zwei” herausstellen.
https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2019-04/oekumene-eucharistie-bremer-luther-kasper-wucherpfennig.html
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