Schnee in Rom

(Lesezeit 2 min) Die ewige Stadt Rom ist vom Schnee erobert worden. Innerhalb einer halben Nacht fielen bis zum Montag früh fast 10 Zentimeter. In den nahen Abruzzen natürlich noch viel mehr. Buran heißt der Eroberer. Mit Macht nahm er den italienischen Stiefel von Norden her, bewarf in Latium die Palmen und Zitronenplantagen mit seiner weißen Pracht, und nun am Montagabend, wo die Sonne schon ein wenig vom Schnee weggeleckt hatte, packt Buran das Land mit Minusgraden.

Das ist selten in Italien, und auch wenn Buran schon seit einiger Zeit angekündigt wurde, so kam er doch offenbar überraschend: Schulen und viele Bars geschlossen, nur einige Ämter für den Publikumsverkehr geöffnet. In Rom fielen für die erste Hälfte des Tages alle Busse aus. Buran lähmte selbst die Züge. „Willst du wirklich mit mir Mittag essen. Kommst du aus dem Haus?“, fragte am späten Morgen mein Kollege Paul Badde? Wir haben eine Menge zu besprechen. Nicht zuletzt geht es um ein Buch „Rom – Jerusalem“. „Ja, natürlich komme ich.“

Um die Mittagsstunde ist es im klaren Sonnenlicht warm geworden. Die Straßen liegen schon im Matsch, und von den Dächern fällt der Schnee wie Regen. Ich habe mich mit dem Fahrrad auf dem Weg zu unserem vereinbarten Restaurant gemacht. Das liegt am Vatikan. Dort kann ich noch erleben, wie der mit weißer Haube bedeckte Petersdom vor dem blauen Himmel prangt. Ein wunderbares Motiv für alle Pilger und Touristen. Mein Fahrrad schlingert derweilen im Matsch; meine Füße scheinen fast abzufrieren, als ich endlich unsere Trattoria erreiche. Wegen der Fastenzeit gibt es keinen Alkohol, aber die scharf gewürzte Penne all’arrabbiata. Diese Pasta mit Knoblauch, Chilischoten und Schweinebacke heizt auch ganz schön. Herrlich – so ein Winter in Rom. jöb.