Onboarding als Helfer in einem Impfzentrum

(Lesestoff zwei Minuten) Was für eine Mühe, was für ein Aufwand! Und mit welcher Genauigkeit muss so ein Impfzentrum geplant werden, damit letztlich alle „Gäste“ gut versorgt mit ihrem „Pieks“ wieder nach Hause gehen können. Vier Stunden brauchte ich dieser Tage für mein „Onboarding“ in einem solchen Berliner Zentrum. Jetzt sollten ich und meine Gefährten fit dafür sein, als hauptamtliche oder ehrenamtlicher Mitarbeiter bei dem verantwortungsvollen Vorhaben zu helfen, möglichst viele Menschen gegen Covid 19 und seine Mutationen zu impfen. Dabei werde ich weder etwas mit dem medizinischen Vorgespräch zu tun haben noch mit dem Impfen selber. Aber vom Empfang der „Gäste“ oder „Passagiere“ auf dem Impfschiff bis zu deren Entlassung sind wir deren Begleiter, und das muss gründlich geplant und vorbereitet sein. Bisher arbeitet „mein“ Impfzentrum nur mit halber Kraft; und doch gibt es immer wieder neue Anpassungen, damit dieser Prozess so menschenfreundlich wie reibungslos vonstattengehen kann.

Ziel muss es sein, die Impflinge mit der gebotenen Freundlichkeit, aber zugleich auch ohne zu viel Zeitverlust durch das Verfahren zu schleusen. Das Ganze muss nach den strengen Corona-Regeln „clean“ verlaufen. In das Zentrum darf überhaupt nur hinein, wer sich gesund fühlt, die Einladung vorweisen kann und seinen Ausweis zur Hand hat. Da kamen schon welche ohne diese Papiere und mussten weggeschickt werden. Die persönlichen Daten sind wichtig; sie werden gespeichert und wandern mit dem Patienten durch den gesamten Prozess. Später muss man nachweisen können, wann der Patient welchen Impfstoff mit welcher Produktionsnummer von welchem Arzt gespritzt bekam. Davor muss der Arzt wissen, ob der Impfling auch alle medizinischen Erfordernisse erfüllt, so dass er tatsächlich geimpft werden kann. Gibt es Vorerkrankungen? Ich präge mir den ausgeklügelten Fragenkatalog auf der Checkliste ein und zugleich auch, wie ich diese Dokumentation technisch einwandfrei in das Computersystem übertragen kann.

Ich stelle mir vor, wie mir eine nervöse ältere Frau gegenübersitzt. Uns trennt zwar eine durchsichtige Plastikwand, aber man kann dennoch eine gewisse Unsicherheit spüren. Über Monate hatte sie wohlmöglich in ihrer kleinen Wohnung wenig Kontakt mit der Außenwelt, und nun ist sie plötzlich umgeben von vielen Menschen, von denen einige auch noch etwas von ihr wollen. Da möchte man sie schon beruhigen; aber das wird eine andere Person tun, die diese Dame durch das Zentrum begleitet. Vielleicht ist diese Passagierin auch glücklich darüber, dass ihr gerade so viel Zuwendung zuteilwird; andererseits gibt es für das Plaudern keine Zeit. Auf der viele hundert Namen langen Liste der Passagiere an einem Tag ist sie nur eine. Ersten Erfahrungen hätten schon gelehrt, lernen wir, dass sich die meisten darauf freuen, endlich geimpft zu werden.

Ein wenig Warten am Anfang wird es geben; dafür stehen am Empfang die Stühle in gebotener Distanz zueinander. Der Prozess bei der Anmeldung vor dem Impfen dürfte am längsten dauern. Dann wird eine medizinisch kompetente Person den Gast mit dem Impfprozess und dem Impfstoff vertraut machen, der vielleicht zweimal gespritzt werden muss. Das wird so viel Zeit in Anspruch nehmen, wie der Passagier wegen seiner Fragen und Sorgen verlangt. Erst dann kommt der Höhepunkt, der wohl die geringste Zeit in Anspruch nehmen dürfte: der Arzt oder die Ärztin setzt den “Pieks” mit dem Impfstoff.

Danach dürfen die Geimpften noch nicht das Zentrum verlassen. Am Ende des Prozesses finden sie sich in einem weiteren großen Areal wieder, wo neuerlich Stühle in der gebotenen Distanz zueinander aufgestellt sind. Wenn der Arzt auf der Dokumentation des Passagiers eine längere Ruhepause festlegte, werden die Helfer den Geimpften auf einen Stuhl platzieren, wo ihn ausgebildete Experten für „Erste Hilfe“ im Blick haben. Bisher habe man die aber noch nicht gebraucht. In der Regel bleibe es bei geringem Schmerz an der Einstichstelle, lernen wir bei dem „Onboarding“. Aber auch wir sollen unsere Passagiere nicht aus dem Blick lassen. Ein Glas Wasser ist vielleicht angebracht. Ganz zum Schluss geht es wieder zum Eingang zurück, der jetzt zum Ausgang wird. Die ältere Frau könnte mit einem Taxi gekommen sein, das ihr von der Stadt zur Verfügung gestellt wurde. Es sollte dafür gesorgt werden, dass sie nun wieder ein Taxi abholt.

Wie gesagt, vier Stunden lernten wir diesen Prozess im Detail kennen. Dabei ging es auch um den persönlichen Schutz vor dem Virus, um das Händewaschen und Desinfizieren, um die Schutzkleidung. Wir übten ein, sachgerecht einen Rollstuhl zu bedienen. Vor allem aber lernten wir Respekt: Es ist schon eine große Leistung, dass sich ein Staat zusammen mit privaten Hilfsorganisationen einer solchen Mammutaufgabe stellt und anschickt, eine gesamte Nation mit einem Impfstoff gegen Covid 19 und seine Mutanten zu schützen. In dieser Art perfekter Organisation und zugleich zugewandter Freundlichkeit für einen jeden und eine jede hat es dies wohl in der Geschichte noch nie gegeben. Nun kann es losgehen, jeder Impfstoff sollte willkommen sein. (jöb.)

38 thoughts on “Onboarding als Helfer in einem Impfzentrum

  1. Howdy! I could have sworn I’ve been to this bog
    before but after browsing through some oof the post I realized it’s new to me.
    Nonetheless, I’m definitely delighted I found it and I’ll
    be bookmarking and chhecking back frequently!

  2. Hello There. I foundd your blog using google. This is an extremeloy well
    written article. I’ll make sure to bookmmark it and return to read more of your useful information. Thanks ffor
    the post. I’ll cetainly return.

  3. I think this is one oof tthe most important information for me.
    And i am glad reading your article. But wanna remark on few general things, The web site
    style iis perfect, the articles is really great!

  4. Ohh, its fastidious discussion about this article here att this wweb
    site, I have read aall that, so noow me also cojmenting at this
    place.

  5. I’m very happy to discover this page. I need to to thank you for ones time just
    for this fantastic read! I definitely really liked every little bit of itt and I havbe you bookmarked to check out new things iin your blog.

  6. Excellent post. I was checking continuously this blog and I am impressed!

    Extremely useful information. I care for such information a lot.
    I wwas looking for thius certain information for a very long
    time.Thank you and good luck.

  7. I hae found very interesting your article.It’s pretty worth enough for me.
    In my view, if all website owners and bloggers made good content as you
    did, the web will be a lot more useful than evr before.

  8. This iss the perfect blog for anybody who hopes to find out about this topic.
    You definitely put a brand new spin oon a topic which has been discussed
    for decades.Wonderful stuff, just excellent!

  9. Nice post. I was checking cotinuously this blog and I’m impressed!
    Very useful information specially the last part 🙂 I care for such
    info a lot. I was looking for thhis particular information for a
    long time. Thank you and best of luck.

  10. I think this is one off the most important information foor me.

    And i am glad reading your article. But wanna remark on few general things,The web site style is perfect,
    the articless is really great!

  11. Hi there to every body, it’s my first go to see of this webpage;
    this webpage contains amazing aand really excellent
    data in support of readers.

Comments are closed.